Unsere Pferde

Das Criollo Pferd
Unsere Pferde sind alle Criollo bzw. Criollo-Mestizo Mischungen. Der Criollo ist sowohl eine in Argentinien entstandene Pferderasse, als auch ein in Südamerika und in der Karibik heimischer Pferdetyp. Das reine Criollo Pferd, gilt als eines der widerstandfähigsten Pferderassen der Welt und ist ideal an das rauhe Klima und karge Vegetation Patagoniens angepasst. Er kommt mit sehr wenig Futter aus und ist unglaublich ausdauernd. In Südamerika wird er bei der Ausbildung – nicht bei uns –  einer sehr harten Leistungsprüfung, der Marcha, unterworfen, wobei innerhalb von 14 Tagen 750 km ohne Zufütterung und nur mit einem Ruhetag zurückgelegt werden. Damit wird nicht nur die Ausdauer sondern auch die Regenerationsfähigkeit unter Beweis gestellt.

Der Criollo
geht auf die iberischen Pferde zurück, die im 16. Jahrhundert aus Spanien nach Südamerika gebracht wurden. Diese Pferde waren eng mit dem Berber verwandt und führten daneben oft Araberblut. Die ersten bedeutenden Importe wurden 1535 von dem Konquistador Don Pedro Mendoza vorgenommen. Später, als Buenos Aires eingenommen wurde, entkamen viele Pferde in die Wildnis und pflanzten sich frei fort. Dort überlebten nur die stärksten Pferde. Auf diese Weise entstand ein besonders zähes und ausdauerndes Pferd, das geduldig und langlebig ist.

Mestizos
sind Pferde, die in Südamerika hauptsächlich von Gauchos geritten werden. Das reine Criollo Pferd wird je nach Bedarf und Gusto (regionalen Gewohnheiten) gemischt mit weiteren Voll- Kalt- oder Warmblutrassen, in unserem Fall, z.T. Quaterhorse und Vollblut oder Frisen.

Ausbildung
Die meisten unserer 12 Pferde stammen aus der eigenen Zucht von Bernabé Mayorga und werden auch von ihm zugeritten und ausgebildet. Bernabé gilt selbst unter Gauchos als ausgesprochener Pferdeliebhaber und ist bekannt für seine Ausbildungsmethoden.  Er sitzt sprichwörtlich wie angewachsen am Pferd. Ihn reiten zu sehn lässt  das Herz jedes Pferde- und Reitliebhabers höher schlagen. Er verkauft keines seiner Pferde, denn er möchte nicht sehen, dass ein anderer eines seiner Tiere nicht gut behandelt.

Die Pferde werden von Bernabé langsam, frühestens nach 4 Jahren, zugeritten. Zunächst wird ein Pferd von der Herde getrennt, auf sein Grundstück gebracht und an den Menschen angewöhnt. Ist das Pferd so weit, dass er es satteln und zäumen kann – Letzteres nur mit einem weichen Leder durch den Mund – nimmt er es als Packpferd mit. Bernabé verbringt dann oft eine längere Zeit im abgelegenen El Turbio-Gebiet allein mit jeweils zwei Pferden, um sie in Ruhe auf verschiedene Situationen vorzubereiten : Auf Sand reiten, Flüsse überqueren, im Berg gehen, und mit Rindern arbeiten. Bis eines seiner Pferde voll ausgebildet ist dauert es einige argentienische Sommer.

Am Ende der Ausbildung reagiert das Pferd auf die kleinsten Zeichen, kann im vollen Gallopp jederzeit wenden und ist im Stande im bisweilen schneebedeckten Berghang Rinder treiben, welche mit dem Lasso gefangen werden. Besonders gelehrige Tiere beherrschen sogar die Kunst, einen wilden Stier über ein mit ihm verbundenes Lasso, das durch die Palenque (Schneise zwischen zwei Pfählen) geführt wird, selbständig zu kontrollieren. Beim Rindertreiben handelt es sich um schwerste Arbeit für Pferd und Reiter, bei welcher der kleinste Fehler das Leben kosten kann.

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